Warum Yinyoga?

Die ersten Male, als ich Yinyoga praktiziert habe, habe ich ehrlich gesagt gar nicht verstanden, um was es geht. Es ist mir zu wenig passiert, ich bin nervös und unruhig geworden. Ich dachte mir “Und das soll was bringen?”. Ich war es gewöhnt, dass bei körperlichen Aktivitäten irgendetwas “passieren” muss. Die Muskeln müssen brennen. Ich brauche eine körperliches Feedback. Das ist ganz normal - den wir sind Zeit unseres Lebens mit der “Leistungsmentalität” konfrontiert worden. Vielleicht geht es dir wie mir und die ersten Yinstunden sind irgenwie “schwierig” für dich. Hab Geduld.

Wir sind überzeugt davon, dass jeder Mensch einen Yogastil findet, bei dem er sich zu Hause fühlt. Einen Lehrer, der ihm gut tut. Dennoch animieren wir unsere Schüler immer wieder ALLES AUZUPROBIEREN. Und vor allem: Genau hinzuhören, was es “heute” braucht - denn das kann etwas anderes sein als gestern.

In diesem Artikel möchten wir die erklären, warum Yinyoga so unglaublich wertvoll und auch ein bisschen “anders” als die anderen Yogastile ist.

Worum geht es im Yinyoga?

Im Yinyoga geht nicht um dieses unmittelbare direkte Feedback, welches wir aus aktiveren Yogastilen oder aus dem Sport kennen (auch wenn Yoga per se kein Sport ist). Yinyoga ist eine Praxis, die uns auf einer anderen subtilen Ebene nährt. Es geht um das “Gesunderhalten” und “Gesundwerden”.

Wir arbeiten mit dem zentralen Nervensystem, mit den Energielinien (Meridianen) des Körpers, mit Emotionen und mit unserer inneren Spannung. Im Yinyoga dürfen wir loslassen, geschehen lassen und “einfach durchatmen”.

Unser Fasziennetzwerk hat eine große Auswirkung auf unser Wohlbefinden. Sie sind im Prinzip unsere “Energieautobahnen”. Verklebte Faszien erschweren eine Versorgung mit Lymphe, Blut und damit auch mit Nährstoffen. Ein gut funktionierendes Fasziensystem im Körper ist quasi die Basis für ganzkörperliches Wohlbefinden. In der traditionellen chinesischen Medizin hat das keiner “Fasziennetzwerk” genannt - aber was “sie” wussten ist: Es gibt einen Zusammenhang zwischen Körper und Geist. Dieses Prinzip machen wir uns im Yinyoga zu nutze.

Denn diese Faszien, die sind ein wenig “störrisch” - als hätten sie ein Eigenleben. Durch das lange Halten geben wir ihnen Zeit “loszulassen”, zu entspannen, wieder in eine andere - die ursprüngliche - Form zu kommen.

Warum ist das gerade jetzt so wichtig?

Zwischen unseren vollgepackten Kalendern, unserem Smartphone und den vielen Rollen und Jobs, welche wir zu erfüllen haben, gibt es das nicht mehr: Das “Nichtstun”. Unser Leben ist also sehr von Bewegung, Power, Energie geprägt - dem Yang. Das “Yin” - die Ruhe, das Nährende, Langsame bleibt dabei auf der Strecke. In der taoistischen Lehre braucht es jedoch immer beides: Yin und Yang. Schwarz und weiß, um in Balance zu kommen. Und hier setzt Yinyoga an.

Wie ist eine Yinstunde aufgebaut und was muss ich sonst noch wissen?

  • Meistens haben die Yinstunden einen thematischen Schwerpunkt. Wir können Emotionen, Regionen des Körpers (und damit verbunden auch Organe und letztendlich Emotionen) ansprechen oder eine solide Allrounderklasse praktizieren. Die Besonderheit ist das lange “Halten” der Asanas. Dabei wird kaum muskuläre Energie verwendet - wir lassen den Körper “sinken”. Es kann sein, dass das am Anfang sehr schwer fällt - doch nach einer Weile lernt der Körper über die Minuten mit den Nervensystem zu arbeiten und die Muskelanspannungen lassen nach. Das hat eine Auswirkung auf unseren körperlichen und emotionalen Zustand.

  • Wie oft du Yin praktizierst hängt ganz von dir ab. Viele Menschen spüren bei einer regelmäßigen Praxis z. B. 1 x wöchentlich über einen längeren Zeitraum eine große Veränderung. Manche nutzen die Yinpraxis als unregelmäßige Form des “Energietankens” - schau einfach, was dir guttut.

  • Das wohl wichtigste in der Yinpraxis ist, dass es nicht zu erreichen gibt. Du musst keine der Haltungen besonders schön, tief oder toll machen. Das Ziel ist es nicht besonders flexibel zu werden. Das Ziel ist dich zu nähren, zu regenerieren, aufzutanken. Auch ein Grund, warum z. B. auch Leistungssportler immer häufiger die Yinpraxis in ihre Zeitpläne integrieren.

  • Deswegen wirst du immer wieder dazu eingeladen gezielt “hineinzuspüren”, ob die Haltung für die passend, angenehm und dienlich ist. Fortgeschrittener Yogi bedeutet hier wirklich die Haltungen so anzupassen, dass du dich ganz hineinsinken lassen kannst.

  • Bring dir für deine Yinpraxis auf jeden Fall Bolster (oder ein Handtuch für das Studiobolster), Decke, Socken und Pulli mit. Wir kühlen im Yinyoga schnell aus. Du darfst dich richtig schön einmummeln.

  • Nach der Yinpraxis solltest du es langsam angehen lassen und evtl. ganz gemütlich direkt ins Bett gehen, ohne noch mal im Handy “rumzudatteln”.

 

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